Wenn der neue Hausgenosse im Alter von 8-12 Wochen in die Familie aufgenommen wird, befindet er sich gerade in der sogenannten Prägungsphase (bis ca. 16.-20. Lebenswoche). In dieser Zeit entwickelt sich das Gehirn des Welpen besonders schnell – aber nur, wenn es ausreichend mit neuen (und hoffentlich erwünschten) Erfahrungen versorgt wird. Ein Welpe, der jetzt nichts oder das Falsche lernt, bleibt lebenslang dumm oder wird hyperaktiv, "autistisch", ängstlich oder aggressiv.
In einer mit Bedacht geführten Welpengruppe üben die Kleinen im Freilauf von jeweils 2-4 Hunden das so wichtige Sozialverhalten: Beißhemmung, Hundesprache, Sozialgesten usw. Und sie lernen, dass Hunde sehr unterschiedlich ausschauen und trotzdem alle nett sein können :-). Daneben werden spielerisch einige grundlegende Dinge wie Laufen an der Leine, Herkommen, ruhiges Abwarten, entspanntes Dulden von Untersuchungen á la Tierarzt usw. eingeübt – was der Welpe jetzt lernt, vergisst er nicht mehr so schnell. Und auch zunächst vielleicht furchterregende Situationen (z.B. eine Wippe) lernt der Kleine mit Hilfe seines Besitzers zu bewältigen – das schafft Vertrauen und stärkt die Bindung.
Zusätzlich lernen die zugehörigen Zweibeiner, wie sie ihren Welpen vor aufdringlichen anderen Hunden (und Menschen!) sowie vor einer generellen Reizüberflutung schützen können, wie sie ihn individuell passend beschäftigen können, wie sie ihm die nötige Ruhe und Sicherheit vermitteln können, welche Grenzen der jeweilige Hund benötigt und wie sie überhaupt am besten Zugang zu ihrem neuen Familienmitglied bekommen können, damit eine stabile und vertrauensvolle Bindung daraus erwachsen kann.